Gutscheine sind im Grunde nichts neues, finden aber nicht zuletzt aufgrund der neuen online Bestellmöglichkeiten ganz neue Anwendungsgebiete. Wir zeigen Ihnen, wie Sie Gutscheine sinnvoll als Kundenbindungsmittel einsetzen können.
Der klassische Geschenkgutschein
Der Geschenkgutschein, der schon aus Zeiten bekannt ist, in dem es noch keinen online Handel gab, bietet unter anderem den Vorteil, dass die Umtauschfrequenz reduziert wird. Oftmals wird sich die Frage gestellt, was schenke ich bloss? Oder welche Grösse hat der zu Beschenkende eigentlich? Wer Gutscheine schenkt ist hier klar im Vorteil, da Attribute wie Farbe, Grösse oder sonstige Beschaffenheiten, vom Empfänger frei gewählt werden können. Auch die Preishöhe kann wesentlich einfacher definiert werden, da der Empfänger zu einem potenziell teurerem Produkt eigenes Geld dazugeben kann.
Der Gutschein als Kundenbindungsinstrument
Gutscheine können hervorragend zur Neukundengewinnung und zur Kundenbindung genutzt werden. Marketing Experten machen sich solche Aktionen sehr stark zunutze. Als Beispiel: ein Restaurant wirbt in einer regionalen Zeitschrift mit einer Neueröffnung oder einer speziellen Veranstaltung, an einem bestimmten Tag. In dieser Zeitungsanonnce kann nun ein Gutschein für ein kostenloses Freigetränk oder ein Rabatt auf ein bestimmtes Produkt, ausgeschnitten werden. Diese Gutscheine werden nun bei Abgabe gesammelt und ausgewertet. Die Anzahl der abgegebenen Gutscheine werden addiert und nach Kassenbon dem Gesamtumsatz, bzw. dem Gewinn gegengerechnet. Abzüglich der Anzeigenkosten kann nun sehr genau definiert werden, ob sich die Anzeige gerechnet hat und ob die Zeitung die richtige Zielgruppe anspricht. Ggf. sollten mehrere Medien getestet werden.
Kunden binden mit Couponing
Als neues Schlagwort in der Welt der Gutscheine ist das Couponing. Zielgruppe ist ganz klar der klassische Ladenhandel. Beim Couponing kann ich dem Kunden sehr gezielt spezifische Angebote erstellen. Der Kunde bringt beispielsweise sein Leergut zurück in den Getränkemarkt und bekommt auf seiner Quittung den Hinweis, dass mit dem Einlösen dieses Coupons, heute von einem speziellen Angebot oder Rabatt profitiert werden kann. Was passiert hier? Der Kunde, der vielleicht nur seine leeren Flaschen zurückbringen wollte, aber gar nicht die Absicht hatte etwas zu kaufen, wird erneut zum Kauf animiert, bzw. im Laden gehalten, was zudem verkaufsfördernd sein kann. Das Gleiche kann in Verbindung mit Kundenkarten noch mal sehr viel individueller auf den Kunden zugeschnitten werden. Bei der Verwendung von Kundenkarten weiss der Markt, welche Favoriten der Kunde kauft. Diese können dann ganz gezielt und selbstverständlich, nachdem er seine eigentliche Ware schon gekauft und bezahlt hat, auf der Quittung oder dem Bon platziert werden. Einer ähnliche Art begegnet man heute auch in den bekannten Supermärkten wie Migros oder Coop. Zu ihrer Quittung erhalten Sie ein Coupon mit Extra Superpunkten oder die 3‑fache Menge an Cumulus Punkten. Das clevere dabei ist, dass diese Coupons ein zeitliches Ablaufdatum haben. Der Kunde wird somit zusätzlich unter Druck gesetzt, seinen erneuten Einkauf innerhalb einer gewissen Zeit zu tätigen.
Vorteile von Gutscheinsystemen
Zurzeit wird wieder vermehrt darüber diskutiert, was passiert mit meinen Daten, die ich so während meines Einkaufs preisgebe. Und zwar in der online genauso wie in der offline Welt. Die Vorteile, die sich aus der Datensammlung ergeben, liegen auf der Hand. Der Kunde kann so deutlich zielgerichteter angegangen und beworben werden. Es macht ja schliesslich wenig Sinn, wenn ich permanen Angebote für Fleischwaren erhalte, wenn ich doch eigentlich Vegearier bin. Für die Konsumenten, wie auch für die Detailhändler ist diese Vorgehensweise beidseitig lukrativ. Der Kunde erhält zielgerichtet diejenigen Angebote, von denen er auch effektiv profitieren kann und der Detailhändler erhöht damit seinen Absatz und somit seinen Umsatz.
Bild: Flaschengruss.ch